Beschreibung
Im Jahrhundert der staufischen Könige von Friedrich Barbarossa bis Friedrich II. entstand ein Großteil jener Länder, die das heutige Österreich bilden: Nachdem die Babenberger auf Bayern verzichten mussten, wurde aus der Markgrafschaft Österreich nicht nur ein Herzogtum, sondern auch ein Land. Dasselbe Ziel erreichten im späten 12. Jahrhundert die Otakare von Steyr in der Mark an der Mur, die nach ihnen Steiermark genannt wurde. In Tirol konnte Meinhard II. (1258-1295) seinen Traum von der Schaffung eines eigenen Landes erfolgreich verwirklichen. Und auch Herzog Bernhard II. von Kärnten nannte sich trotz seiner politischen Ohnmacht stolz “Landesfürst”. Der letztlich gescheiterte Versuch einer Landesbildung der Grafen von Montfort formte das heutige Vorarlberg vor. Im Osten, im heutigen Burgenland, bot die Grenzlage zwischen Österreich, Böhmen und Ungarn aufstrebenden Geschlechtern, wie den Grafen von Güssing, Gelegenheit, eine durchaus selbständige Poltik zu verfolgen. Aber nicht nur im Bereich der Politik war das Hochmittelalter eine Zeit des Aufbruchs. Der Bauernstand, der trotz seiner feudalen Abhängigkeit durch eigenverantwortliches Wirtschaften die gesamte Bevölkerung ernährte, ist damals entstanden. Das Bürgertum der aufstrebenden Städte und Märkte erschloss neue Formen des Handels und der gewerblichen Produktion. Im Bergbau und im Weinbau waren die ersten Lohnarbeiter tätig, und der neue Adel, zum Großteil von Aufsteigern aus der unfreien Ministerialität gebildet, blieb fast ein Jahrtausend lang die politisch dominierende Klasse.
Details zum Buch
Erscheinungsdatum: 09/2009
Einband:
620 Seiten
Abmessungen 1,65cm x 2,4cm
ISBN: 978-3-8000-3973-9
AUTOR:INNEN
Heinz Dopsch
Geboren 1942 in Wien. Univ.-Prof. für Vergleichende Landesgeschichte an der Universität Salzburg, ao. Mitglied der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Autor und Herausgeber großer Sammelwerke, darunter “Geschichte Salzburgs – Stadt und Land” (1988 ff.), “Geschichte von Berchtesgaden” (1991 ff.), wissenschaftlicher Leiter mehrerer Großausstellungen.
Karl Brunner
Geboren 1944 in Freistadt/Oberösterreich. Univ.-Prof. für Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien, Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Neben seiner Forschungstätigkeit zu Adel und Lebensformen im Frühmittelalter und über Wissenschaftstheorie war er Gestalter einiger historischer Großausstellungen. Wichtige Publikationen: “Einführung in den Umgang mit Geschichte” (1991), “Landherr, Bauer, Ackerknecht. Der Bauer im Mittelalter: Klischee und Wirklichkeit” (gem. mit Gerhard Jaritz, 1985)
Herwig Wolfram
Geboren 1934 in Wien. Univ.-Prof. für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien, Direktor des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Monumenta Germaniae Historica in München, korrespondierendes Mitglied der Medieval Academy of America und der Royal Historical Society.x0Dx0AZahlreiche Publikationen, darunter: “Geschichte der Goten” (1979, 2001), übersetzt ins Englische, Französische, Italienische und Russische, “Das Reich und die Germanen” (1990, 1992), übersetzt ins Englische, “Konrad II. (1024-1039). Kaiser dreier Reiche” (2000).
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